Kieferknacken

Eine Frau hält sich mit beiden Händen ihren Kiefer.

Ein Kieferknacken, insbesondere beim Kauen, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen betrifft. Die Ursachen für dieses Symptom können vielfältig sein und reichen von harmlosen mechanischen Problemen bis hin zu ernsteren Funktionsstörungen des Kiefergelenks. Wenn der Kiefer beim Kauen knackt, kann dies sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten, und oft wird Kieferknacken von Symptomen begleitet, wie Verspannungen, Schmerzen oder einer eingeschränkten Beweglichkeit des Kiefers.

Der Kiefer knackt beim Kauen – warum?

Der Kiefer knackt beim Kauen häufig aufgrund einer Verschiebung der Knorpelscheibe im Kiefergelenk, auch Diskus genannt. Dieser Diskus dient als Puffer zwischen den Knochen des Unterkiefers und des Schädels und ermöglicht reibungsfreie Bewegungen des Kiefers. Wenn dieser Puffer sich verschiebt oder nicht richtig in seine Position zurückspringt, kann es zu einem knirschenden oder knackenden Geräusch kommen, und man merkt: Der Kiefer knackt beim Kauen.

Eine häufige Ursache für diese Verschiebung ist eine Fehlbelastung des Kiefers, die durch Stress oder nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) verstärkt werden kann. Zähneknirschen tritt oft unbewusst auf und führt zu einer übermäßigen Beanspruchung der Kiefermuskulatur und des Gelenks, was wiederum das Kiefergelenk instabil machen kann. Wenn man diese Feststellung macht: „Der Kiefer knackt beim Kauen!“, dann könnte dies also auf eine Überlastung der Muskeln und des Gelenks hindeuten.

Eine weitere mögliche Ursache ist eine Kieferfehlstellung, etwa ein falscher Biss (Malokklusion). Wenn die Zähne nicht richtig aufeinanderpassen, wird das Kiefergelenk ungleichmäßig belastet, was das Risiko von Kieferknacken erhöht. In solchen Fällen kann eine kieferorthopädische Behandlung, wie das Tragen einer Zahnspange oder einer Schiene, helfen, den Biss zu korrigieren und das Kieferknacken zu reduzieren.

Auch entzündliche Erkrankungen wie Arthritis können das Kiefergelenk betreffen und zu einem Knacken führen. Besonders bei älteren Menschen oder bei Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung kann die Entzündung des Gelenks das Gewebe schädigen und zu deutlichen Geräuschen führen, und der Kiefer knackt beim Kauen.

Ist das Knacken im Kiefer einseitig?

Ob das Knacken im Kiefer einseitig oder beidseitig auftritt, kann auf unterschiedliche Ursachen hinweisen. Knacken im Kiefer, das einseitig ist, bei dem also nur eine Seite des Kiefers betroffen ist, wird oft durch eine lokale Fehlbelastung oder eine einseitige Entzündung des Kiefergelenks verursacht. Auch eine Verspannung der Kaumuskulatur auf einer Seite kann dafür verantwortlich sein. Hier kann eine gezielte physiotherapeutische Behandlung der Muskulatur Abhilfe schaffen.

Beidseitiges Kieferknacken, das beide Kiefergelenke betrifft, ist hingegen oft auf systemische Ursachen wie nächtliches Zähneknirschen oder eine generelle Fehlfunktion des Kiefergelenks zurückzuführen. Diese Funktionsstörung des Kiefergelenks wird auch als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet und betrifft viele Menschen. Bei einer CMD kommt es häufig neben dem Kieferknacken auch zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Nackenschmerzen oder einem Gefühl von Ohrendruck.

Kieferknacken – welche Symptome zwingen zum Zahnarztbesuch?

Ein gelegentliches Kieferknacken beim Kauen, das ohne Schmerzen auftritt, ist in den meisten Fällen unbedenklich. Viele Menschen erleben dieses Symptom, ohne dass eine ernsthafte Erkrankung dahintersteckt. Wenn jedoch zusätzlich Schmerzen, Schwellungen oder eine eingeschränkte Beweglichkeit des Kiefers auftreten, ist es ratsam, einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden aufzusuchen.

Auch wenn das Knacken dauerhaft auftritt oder von weiteren Beschwerden wie Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder Kopfschmerzen begleitet wird, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Der Zahnarzt kann in solchen Fällen eine genaue Diagnose stellen und mögliche Therapien vorschlagen, die von einer Schienentherapie bis hin zu physiotherapeutischen Maßnahmen reichen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Kieferknacken

Die Behandlung von Kieferknacken hängt von der jeweiligen Ursache ab. Bei Stress und Zähneknirschen ist häufig die Verwendung einer Aufbissschiene sinnvoll. Diese wird nachts getragen und schützt die Zähne vor übermäßigem Druck, entlastet das Kiefergelenk und kann das Kieferknacken reduzieren.

Bei einer Kieferfehlstellung können kieferorthopädische Maßnahmen wie Zahnspangen oder Alignersysteme helfen, den Biss zu korrigieren und das Kiefergelenk zu entlasten. In schweren Fällen, etwa bei Entzündungen oder strukturellen Veränderungen des Kiefergelenks, können auch chirurgische Eingriffe notwendig sein.

Zusätzlich zur medizinischen Behandlung können Entspannungsübungen und physiotherapeutische Maßnahmen helfen, die Muskulatur zu lockern und die Beweglichkeit des Kiefers zu verbessern. Regelmäßige Dehnübungen und Massage der Kaumuskulatur tragen dazu bei, Verspannungen zu lösen und das Risiko von Kieferknacken zu verringern.

Wenn Sie merken, Ihr Kiefer knackt beim Kauen, oder mit Ihrem Kieferknacken weitere Symptome einhergehen, lassen Sie dies bitte unbedingt von einem Facharzt, zum Beispiel in der Praxisklinik Nilius von Prof. Dr. Dr. Manfred Nilius untersuchen. Vereinbaren Sie gern einen Termin.

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